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Ein Ausstellungsbesuch für Menschen mit Demenz

Vorlesen

Die Volkshilfe und das Museum Arbeitswelt in Steyr haben sich für ein innovatives Projekt zusammengetan: Im Rahmen einer speziell auf Menschen mit Demenz ausgerichteten Führung können Betroffene die Ausstellung „Arbeit ist unsichtbar“ genießen – und auch ein Stück weit die eigene Vergangenheit erleben.

„Hier bin ich geschwommen“, erzählt Anna Pechar und deutet auf die Steyr, die am Museum Arbeitswelt vorbeifließt. Die 80-jährige hat mit 18 Jahren in den Steyr-Werken Kugellager hergestellt, genau für jene Firma, die sich früher auch in den Hallen des Museum Arbeitswelt befand. Und Anna Pechar ist regelmäßige Besucherin des Tageszentrums „Lichtblick“ für Menschen mit Demenz.

„Menschen mit einer dementiellen Erkrankung vergessen Vieles, das ist das typischste Symptom der Erkrankung“, erklärt Doris Reitmayr, Ergotherapeutin und Leiterin des Tageszentrums. „Es gibt aber Möglichkeiten, Erinnerungen zu wecken, vor allem welche aus den früheren Lebensjahren.“

Neue Wege gehen

In den Tageszentren der Volkshilfe werden Menschen mit Demenz professionell und liebevoll betreut. Neben gemeinsamen Unternehmungen stehen auch Gedächtnistraining, Bewegungsübungen, Basteln oder Singen am Programm. Dabei stehen stets der Mensch und seine Ressourcen im Vordergrund. „Manche Menschen erkennen ihre Kinder nicht mehr, können aber die Schlager aus ihrer Jugend auswendig mitsingen“, sagt Doris Reitmayr. „Wir konzentrieren uns nicht auf das, was fehlt, sondern auf das, was möglich ist – mit diesem Museumsbesuch versuchen wir wieder einen neuen, innovativen Weg zu gehen.“

Wenn im Tageszentrum Erinnerungen über Musik geweckt werden, ermöglichen die beiden Kulturvermittler Martin Hagmayr und Philip Templ dies über andere Sinneswahrnehmungen: Bilder, Riechdosen mit Schmieröl oder Holz und Tastobjekte wie Roheisen oder Werkzeuge von anno dazumal schlagen Brücken in die Vergangenheit.

„Die hab‘ ich früher gemacht“, lächelt Anna Pechar und erklärt routiniert den Aufbau eines Kugellagers. Stefan Waldmann, der in den 70er Jahren ebenfalls in den Steyr Werken gearbeitet hat, hätte beinahe das Arbeitsbuch eingesteckt – instinktiv, denn darin wurden früher die einzelnen Stationen eines Arbeitslebens vermerkt und man achtete penibel darauf, es nicht zu verlieren.

„Bei dieser Führung geht es nicht um Wissensvermittlung“, sagt Reitmayr. „vielmehr hat sie das Ziel, die individuellen Erfahrungen und Erlebnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzubinden und den Museumsbesuch für sie anregend zu gestalten.“

Demenzkranke in die Mitte holen

Menschen mit Demenz und anderen Beeinträchtigungen in die Mitte der Gesellschaft holen, sie teilhaben lassen am europäischen Kulturerbe, das ist das Ziel des EU-geförderten Projekts COME-IN!, das kleine und mittelgroße Museen bei der Umsetzung von Barrierefreiheit unterstützt.

Dazu gehört etwa die Anschaffung der Tastobjekte. Während die Herren in der Gruppe einen sogenannten „Fetzenfußball“ durch die Runde reichen und sich an die eine oder andere Partie erinnern („Gut ist der gegangen!“), erzählt Anna Pechar im originalgetreu nachgebauten Arbeiterwirtshaus von den legendären Nächten, die sie dort verbracht hat.

Mit jedem Ausstellungsstück, mit jedem Bild kehren Erinnerungen und Erlebnisse zurück und machen die Ausstellung lebendig. Auch die beiden Kulturvermittler zeigten sich erfreut über das geglückte Experiment. Martin Hagmayr: „Es war die erste Führung, die wir in dieser Art hatten. Besonders beeindruckt hat uns, mit wie viel Freude und Details die TeilnehmerInnen aus ihrer Vergangenheit erzählt haben. Wir würden uns sehr freuen, wenn auch andere Gruppen oder Tageszentren dieses Programm buchen.“

Für den Schluss haben sie sich etwas ganz Besonderes aufgehoben: einen Blick in die Zukunft. Roboterdame Pepper stellt sich vor und begrüßt die Gäste aus dem Tageszentrum. Sie tanzt und plaudert, beantwortet Fragen. Ob die BesucherInnen glauben, dass Roboter eines Tages das Arbeitsleben der Menschen erleichtern werden, fragt Philip Templ. „Ja, auf jeden Fall“, ist der einhellige Tenor. „Aber das Menschliche geht verloren“, wirft Anna Pechar nachdenklich ein.

Nach der Führung sind die TeilnehmerInnen etwas erschöpft, aber voller Eindrücke. Sie werden nach Hause gebracht, Doris Reitmayr begleitet sie bis in ihre Wohnung. „Das Menschliche“, sagt sie, „ist das, was letztlich immer bleibt.“

Mehr Informationen

Volkshilfe Tageszentrum Lichtblick

Leharstraße 24
4400 Steyr
Tel.: 0676 / 8734 2638
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 7:30 bis 16:30 Uhr


Museum Arbeitswelt

Wehrgrabengasse 7, 4400 Steyr
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 9 bis 17 Uhr
ta.ry1610864726ets-m1610864726uesum1610864726@deap1610864726
07252/77351-0
http://museum-steyr.at

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