#FrauenErzählen – Erst Feinde, dann Freunde
01.08.2023 – „Das Leben ist schön und du solltest Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Es gibt überall Gutes und Böses.“
Foto: Heba
Erst Feinde, dann Freunde
von Heba
Wie überall im Universum gibt es gute und schlechte Menschen. Ich bin seit zwei Jahren in Österreich. Meine Entscheidung war ein bisschen schwer, weil es nicht so einfach war, meine Familie, meine Freunde und mein Land zu verlassen, aber ich war bereit für meinen Neuanfang, für ein besseres Leben mit meiner kleinen Familie, mit der ich ein neues Leben entdecken wollte.
Als wir ankamen, wurde meine Tochter direkt eingeschult und ich habe meine A1-Integrationsprüfung bestanden. Ich spürte, wie das Leben mich anlächelte. Ich habe mir in den Kopf gesetzt, dass ich es schaffen muss und es geschafft, mein Abitur zu machen und mich in Österreich zu integrieren.
Leider richtete Corona Chaos an und alles schloss und das Tragen einer Maske und die strengen Regeln blockierten mich auf meinem Weg, aber ich verlor meinen Mut nicht. Ich war im achten Monat schwanger und beschloss zu studieren, meinen Ambitionen zu folgen und A2 zu machen. Ich habe die Prüfung sehr gut bestanden, habe mich gefreut und ich hatte ein bisschen mehr Selbstvertrauen und ging jedes Mal alleine zum Einkaufen raus, um mehr Kontakt mit Menschen herzustellen und ich ging auch zu den Ärzten. Ich hatte das Gefühl, dass die meisten Menschen nach der Geburt meines Sohnes verständnisvoll lächelten.
Als mein Sohn sechs Monate alt war, hatte er eine Untersuchung im Krankenhaus. Ich bin früh am Morgen aufgewacht und wir gingen. Als ich auf der Etage und im Zimmer ankam, bekam ich einen Schock. Ich war überrascht, verärgert und genervt von dem Verhalten der Krankenschwester, wie sie mit mir sprach, ohne sich hinzusetzen. Sie weigerte sich, mir zu essen und zu trinken zu geben und ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht wütend zu werden und ich versuchte, immer mein Lächeln und meine gute Laune zu behalten. Ich dachte: „Du bist Heba, du musst stark sein und ihr zeigen, dass sie falsch liegt, dass man Menschen nicht nach ihrem Aussehen oder ihrer Herkunft beurteilen sollte.“
Ich fing an, nach und nach mit ihr zu reden. Ich versuchte ihr näherzukommen, und als ich das Gespräch begann, fühlte ich, dass sich ihr Blick veränderte und sie mich ansah und sich wunderte, dass ich Deutsch sprach. Ich erzählte ihr, dass ich meine beiden Prüfungen bestanden hatte und Ambitionen habe, Krankenschwester zu werden. Aber ich suche nach einer Schule, wo ich studieren kann. Das AMS hat mir nicht geholfen. Sie hielt meine Hand und sagte, dass sie mich ermutigen möchte und meine Intelligenz bewundere. Sie wollte mir helfen und mich an eine gute Adresse schicken, wo auch sie bei der Volkshilfe studiert habe.
Von da an wurden wir gute Freundinnen und hier schreibe ich meine Geschichte, weil ich jetzt in die Gruppe der Volkshilfe integriert bin, wo ich Deutsch lerne und nach meiner Ausbildung zur Pflegekraft rate ich dir, immer selbstbewusst zu sein und viel Ehrgeiz zu haben.
Das Leben ist schön und du solltest Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. Es gibt überall Gutes und Böses.