Kurz und bündig: Die Volkshilfe is‘ a Wahnsinn!
Von wegen NGO-Wahnsinn: Im Jahr 2015 wäre unser Land ohne NGOs und ohne Zivilgesellschaft buchstäblich abgesoffen. Humanitäre Selbstverständlichkeit ist kein „Wahnsinn“, sondern muss fortgeführt und ausbaut werden.
Wenn der österreichische Außenminister kürzlich davon spricht, dass der „NGO-Wahnsinn beendet werden muss“ – dann ist die Diskussion zu führen, wo der eigentliche Wahnsinn liegt.
Hier wird Politik um der Schlagzeile willen gemacht. Flüchtlinge, die bei der Fahrt über das Mittelmeer ihr Leben riskieren, werden entmenschlicht und als Spielball innenpolitischer Auseinandersetzungen missbraucht. Die Non-Governmental-Organisations (Nichtregierungs-Organisationen/NGOs) werden dabei als Fußabstreifer benutzt.
Zur Erinnerung Herr Minister: Im Jahr 2015, als viele flüchtende Menschen den Weg nach und durch Österreich gesucht haben, wäre unser Land ohne NGOs und ohne Zivilgesellschaft buchstäblich abgesoffen. In dieser Ausnahmesituation haben sich 100.000 Menschen zur spontanen Hilfe bereit erklärt und verhindert, dass die Situation außer Kontrolle gerät. Es wurde 2015 und danach der Beweis erbracht, dass nur durch das unglaubliche Engagement der NGOs eine riesige humanitäre Herausforderung bravourös und ohne grobe Zwischenfälle gemeistert werden konnte. Genau das hat uns gezeigt, dass unsere Regierung besser gleich und ausreichend in die Zivilgesellschaft investieren sollte, anstatt Helferinnen und Helfer zu diskreditieren und sich und sich auf Kosten derer, die flüchten müssen, zu profilieren.
Worthülsen statt konstruktiver Beiträge. Kurzsichtigkeit statt Weitblick – das können doch nicht wirklich die Antworten der Politik auf humanitäre Herausforderungen sein, von denen wir uns sicher sein können, dass sie uns in absehbarer Zeit noch viel deutlicher fordern werden.
Was es jetzt dringend bräuchte, wären Vorgaben und Instrumente für eine gelingende Integration, stattdessen konzentriert man sich von Seiten des Integrationsministeriums darauf, Flüchtlinge um jeden Preis davon abzuhalten, nach Österreich zu kommen. Wo ist da noch ein Unterschied zur Orban-Regierung in Ungarn?
Ich sage es frei heraus: Wenn es darum geht, Menschen in absoluten Notlagen zu helfen, die Stimme für Schwächere zu erheben und eine Gesellschaft auf ein Fundament des Miteinander zu bauen, dann bin ich gerne ein Wahnsinniger und dann darf dieser „Wahnsinn“ auf keinen Fall aufhören und er wird auch nicht aufhören.
Herr Minister, ich garantiere Ihnen im Namen der Volkshilfe Oberösterreich nicht nur die Fortführung, sondern auch den weiteren Ausbau einer von Ihnen als „Wahnsinn“ bezeichneten humanitären Selbstverständlichkeit, nämlich ALLE Menschen menschlich zu behandeln.