Baggerfahrer und Weltverbesserer
Seit Oktober 2016 ist Michael Schodermayr Vorsitzender der Volkshilfe in Oberösterreich. Er ist praktischer Arzt, Sozialstadtrat in Steyr, Mitbegründer der „Allianz für Kinder“, hat einen Bagger und, und, und. Wir haben unserem neuen Vorsitzenden ein paar Fragen gestellt.
Herr Schodermayr, Sie haben unglaublich viele Berufe und Funktionen und können sich wahrscheinlich nicht über zu viel Freizeit beklagen. Was war für Sie der ausschlaggebende Grund, zusätzlich noch den Vorsitz der Volkshilfe OÖ zu übernehmen?
Es hat für mich über 1.900 Gründe gegeben, den Vorsitz zu übernehmen und das sind die Volkshilfe-MitarbeiterInnen in den verschiedenen Sparten.
Zudem gibt es eine tolle Führungscrew sowohl im hauptamtlichen wie im ehrenamtlichen Funktionärsbereich, auf die ich mich zu 100 Prozent verlassen kann und mit denen ich meine, die Volkshilfe in eine gute Zukunft führen zu können.
Wenn Sie die Volkshilfe in einem Satz beschreiben müssten…?
Ein bunter Haufen, der Großartiges für eine positive gesellschaftliche Entwicklung auf einem festen humanistischen Fundament leistet.
Mit der „Allianz für Kinder“ sind Sie viel im Ausland unterwegs. Wo fühlen Sie sich persönlich am wohlsten?
Überall dort, wo ich auf offene, ehrliche, authentische, herzliche Menschen treffe, fühle ich mich wohl.
Heimat ist für mich kein Ort, Heimat passiert in mir. Und Heimat passiert für mich dort, wo ich solchen Menschen begegne. Und es ist egal, ob es in Afghanistan, in Albanien, im Kosovo, in Moldau oder in Linz oder Steyr passiert.
Was gehört bei Ihnen zu einem guten Morgen?
Mich auf den neuen Tag zu freuen. Und ich genieße das Privileg, dass ich das fast jeden Tag tue.
Wenn Sie einen Tag Bundeskanzler wären, was würden Sie als erstes angehen?
Die Armut abschaffen, die Mindestsicherung sichern, das Chancengleichheitsgesetz finanzieren, die Arbeitslosigkeit beseitigen, die Pflegeangebote optimieren, einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen zur Selbstverständlichkeit erheben. Und den Nachmittag würd ich dann gern im Caféhaus mit lieben Menschen verbringen.
Was möchten Sie den rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volkshilfe OÖ noch sagen?
Dass ich mich mit meinem Führungsteam sehr auf das kommende Miteinander freue! Und dass mir völlig klar ist, dass ich elendiglich scheitern werde, wenn es dieses Miteinander nicht kompromisslos gibt.
Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir die kommenden Herausforderungen schaffen können, so wie wir es in den letzten Jahren schon bewiesen haben. Aber genauso überzeugt bin ich davon, dass wir es nur GEMEINSAM schaffen können.