Unterstützte Kinesiologische Kommunikation
Durch meine Weiterbildung in Unterstützter Kinesiologischer Kommunikation war es mir möglich mit einer nonverbalen Klientin ein Jahresgespräch auf eine etwas andere Art und Weise durchzuführen. Bevor ich nun auf das Jahresgespräch Ansicht eingehe und erkläre wie UKK in Bezug auf das Jahresgespräch hilfreich war, möchte ich kurz erklären was UKK überhaupt ist:
Unterstützte Kinesiologischer Kommunikation (UKK) ist eine Kommunikationsmöglichkeit, ohne Barrieren. UKK ermöglicht auch Menschen mit schwerer Beeinträchtigung eine neue Art der Mitgestaltung und Selbstbestimmung, ohne körperliche Anstrengung. UKK verbindet Wissen und Methoden aus der Kinesiologie mit Wissen und Methoden aus der Unterstützen Kommunikation.
Mit Hilfe der Muskelreaktion des Körpers auf „ja“ oder „nein“ kann eine befragte Person antworten, ohne dabei sprechen zu müssen. Man kann sich, dass ein bisschen wie bei einem PC vorstellen, beim PC ist es null und eins, Strom oder nicht Strom. In unserem Körper ist das ähnlich, auch durch unseren Körper fließt Strom, auch unsere Körperzellen kommunizieren miteinander mit Strom und nicht Strom. Wenn wir ein „NEIN“ denken, fühlen oder sagen wird die Reizweiterleitung für einen ganz kleinen Moment unterbrochen, der Körper reagiert darauf und so kann ein geschulter Anwender das „nein“ sehen und spüren.
Wie funktioniert UKK im Detail?
Oft ist es leider nicht möglich den Muskeltest direkt am Klienten/ an der Klientin durchzuführen. In der Kinesiologie gibt es für diesen Fall die Möglichkeit über eine Ersatzperson (Surrogat) zu arbeiten. Das Surrogat ist die Vermittlungsperson zwischen UKK – Anwender*in und dem/der Klient*in. Das Surrogat hat lediglich Körperkontakt zur Testperson und ist als Anzeigeinstrument für die Botschaften, die vom Körper der zu testenden Person ausgesandt werden. Das kann man sich so vorstellen wie bei Dominosteinen. (die Dominosteine sind unsere Nervenzellen) Alle Steine stehen nahe hintereinander. Der Körper der Klientin/ des Klienten gibt einen Impuls und das erste Steinchen wird umgeworfen, was zur Folge hat, dass auch die weiteren Steinchen nach und nach zu fall kommen werden. Dies wiederum bedeutet, dass die Reize die der Klient aussendet auf das Surrogat übergehen und diese werden dann an den zu testenden Muskel weitergeben. Fachlich gesprochen:
1. Ein Reiz (elektromagnetische Schwingung) wird über ein Sinnesorgan vom Körper wahrgenommen.
2. Via Elektronen (in den Nervenzelle) und chemischer Substanzen (Neurotransmitter an den Verbindungsstellen der Nervenzellen) wird der Reiz an das Gehirn weitergeleitet Energie, besser bekannt als Strom, fließt.
3. Die Verarbeitungsvorgänge im Gehirn sind wiederum nichts Anderes als elektrochemische Vorgänge.
4. Das Gehirn sendet seine Antwort auf einen erhaltenen Reiz auf gleichem Weg an das Erfolgsorgan, z.B. einen Muskel zurück.
Unsere Kollegin Sandra Koller (Wohnverbund Perg) konnte diese neu erlernte Methode bereits bei einem Jahresgespräch mit einer Bewohnerin anwenden und wird diese Technik auch zukünftig im Wohnverbund einsetzen.