Nachhaltigkeit

Mit der Übernahme der neuen Geschäftsführung im Jahr 2021 wurden Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Innovation als fixe Bestandteile der unternehmerischen Zukunftsstrategie der Volkshilfe OÖ festgelegt. Durch eine eigene Stabsstelle für Nachhaltigkeit und Innovation werden zusätzliche Kompetenzen im Nachhaltigkeitsbereich ausgebaut. So wollen wir einerseits an altbewährtem festhalten und unseren Impact in der Kreislaufwirtschaft ausweiten, und andererseits den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft im Sozialbereich legen.

Stilistisches Bild einer grünen Glühbirne

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft

Als Volkshilfe sind wir seit 75 Jahren direkt bei den Menschen und haben den Bedarf für ein Re-Use-Geschäft im Sinne der Kreislaufwirtschaft für Mensch und Umwelt vor 30 Jahren wahrgenommen und in die Umsetzung gebracht. Heute sind wir nach dem Landesabfallwirtschaftsverband die zweitgrößte Sammlerin und Verkäuferin von Alt-Textilien und Altwaren in Oberösterreich.

Im Re-Use-Sektor schaffen es die Volkshilfe OÖ und die Volkshilfe Arbeitswelt GmbH mit innovativen Maßnahmen wie etwa den Vintage-Generationen Cafés Kreisler*in, monatlich stattfindenden Repair- und Nähcafés, neuen Shop- und Sortierkonzepten und dem Online-Shop WIDADO für Second-Hand-Ware verstärkt auch junge Verbraucher*innen zu gewinnen und somit zusätzliche Ware zurück in den Kreislauf zu bringen.

Wir sammeln insgesamt 2600 Tonnen an Alttextilien und sind damit zweitgrößter Textilsammler in OÖ hinter der kommunalen Sammlung. 81 Prozent (2100 Tonnen) der gesammelten Alttextilien können von der Volkshilfe verwertet und damit einer Wiederverwendung zugeführt werden. Als größte Partnerin im Netzwerk ReVital, einer Zusammenarbeit zwischen der oö. Abfallwirtschaft, dem Umweltressort des Landes OÖ und der Sozialwirtschaft, sammelt die Volkshilfe jährlich 1150 Tonnen an Hausrat, Möbel, Elektrogeräte sowie Freizeit- und Sportgeräte. Mehr als 75 Prozent (865 Tonnen) dieser Waren werden über die landesweiten Volkshilfe ReVital-Shops zu günstigen Preisen verkauft und wieder in Umlauf gebracht.

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Die Zivilgesellschaft wird auch über Schüler*innen einbezogen. Im Jahr 2021 kreierten vier Maturantinnen der HLW Steyr einen Secondhand-Pop-up-Store „House of Vintage“ in Steyr. In Kooperation mit der Volkshilfe Arbeitswelt GmbH konnten sich die Maturantinnen selbstständig die Ware sortieren, die sie anschließend im Pop-up-Store verkauften.

Das landesweite Angebot an Volkshilfe-Shops war auch der Grund dafür, dass wir als Volkshilfe vom Land Oberösterreich am Beginn des Ukraine-Krieges Ende Februar 2022 mit der Logistik des Sammelns und des Versands von Sachspenden für die geflohenen Ukrainerinnen und Ukrainer beauftragt wurden. Seither haben wir mit rund 500 Tonnen gesammelten und in diverse Flüchtlingslager transportierten Sachspenden einen wichtigen humanitären Auftrag geleistet.

Volkshilfe goes green

Die Volkshilfe Oberösterreich hat bereits 2021 eine Ökobilanz durchgeführt und dadurch den CO2-Ausstoß der Landesgeschäftsstelle und ihren vier Tochtergesellschaften erhoben. Die Hauptemissionsquellen wurden eruiert und werden strategisch durch bewusstseinsfördernde Maßnahmen und den sukzessiven Umstieg auf erneuerbare Energiequellen und Sanierungsmaßnahmen gesenkt.

Die VH-interne Ökobilanz gilt als Basis für zukünftige Maßnahmen. Aktuell wird ein strategisches Controlling für die Kennzahlenmessung entwickelt, um Maßnahmen besser ableiten und die Wirkung der Maßnahmen messen zu können.

Kooperationen mit der
Wissenschaft

Mit unserem Projekt #UpdateSocial tragen wir zur Erhaltung unseres Lebensraums und zur Gestaltung einer gerechten und inklusiven Gesellschaft bei. Im Rahmen einer 48-Stunden Ideenwerkstatt zu Sozialen Innovationen sind großartige Projekte entstanden und mit Preisen gekürt worden. Das anschließende Umsetzungsprogramm hat sogar zur Gründung des ein oder anderen Start-Ups geführt

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Gruppenfoto des Teams hinter dem Projekt UpdateSocial

Bei diesem Projekt handelt es sich um ein gemeinsam mit dem Linz Institut of Technology der JKU gestarteten sozialen Innovationsprozess mit Einbindung der Zivilgesellschaft, verschiedenster Sektoren, Wissenschaft und Politik, den es so groß in Österreich noch nie gegeben hat und der sich an Vorzeigebeispiele aus Standford und Leuphana orientiert.

Dabei wurde die Zivilgesellschaft aufgerufen, im Rahmen einer 48-Stunden Ideenwerkstatt an der JKU sektorenübergreifend an Lösungsansätzen für eine ökologisch- und sozial-nachhaltige Zukunft zu arbeiten. Von 21. bis 23. April 2023 fand die 48-Stunden Innovationswerkstatt statt, bei der die gesamte Zivilgesellschaft aufgerufen war, Lösungsvorschläge für unter anderem klimasoziale vordefinierte Herausforderungen oder ihre eigenen Herausforderungen zu erarbeiten. Die besten Lösungsansätze wurden mit einem Preis gewürdigt. Jeder der Teams konnte sich anschließend für ein Umsetzungsprogramm anmelden, um alle Teams langfristig bei der Umsetzung ihrer Idee unterstützen zu können.

Die Schirmherrschaft des Innovationsprozesses übernahm das Land OÖ. Der Ablauf des Ideenwettbewerbs orientierte sich an einem Hackathon in der BRD, welcher von der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2021 erfolgreich durchgeführt und bereits von Prof. Dr. Thomas Gegenhuber (JKU) mitorganisiert wurde.

Eine weitere Kooperation mit der Wissenschaft bezieht sich auf Projektvorhaben im Bereich der öko-sozialen Forschung mit dem Energieinstitut der JKU und auf eine Leitfadenerstellung für die EU-Taxonomie mit dem Technology Institute Austria aus.

Weiteres erhielt ein Förderansuchen beim Klimafond der Stadt Linz namens „Klimasoziales Linz“, welches eine Bürgerbeteiligung mit vulnerablen Gruppen zu klimasozialer Politik vorsieht, eine Zusage. Initiiert wurde dieses Projekt von der BOKU Wien in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz. Die Volkshilfe OÖ wird vor allem für die Einbindung von vulnerablen Gruppen zuständig sein, um gemeinsam mit Bürger*innen Erkenntnisse zur klimasozialen Politik zu gewinnen.

Eine Wohnung, in der eine Hälfte schön und sonnig aussieht und die andere kalt, dunkel und schimmlig.

Kampf der Energiearmut

Um die Energiearmut in Linz zu bekämpfen, reichte die Volkshilfe in Kooperation mit der Linz AG eine der ersten Projekte zum sozialen Klimaschutz namens „Klimaschutz gegen Energiearmut“ ein.

Es werden 30 Haushalte besucht und deren Bewohner*innen über ihren Energieverbrauch beraten, vorgesehen ist auch der Austausch alter ineffizienter Geräte. Ähnliche Projekte zeigen, dass dadurch 26 bis 50 Prozent der Energiekosten in energiearmen Haushalten gesenkt werden konnten und die Menschen und Umwelt dadurch entlastet werden konnten.

Wir sind Mitglied im Klimabeirat

Unsere auf dieser Seite angeführten Projekte haben dazu geführt, dass wir Mitglied des Klimabeirats der Stadt Linz sind und die soziale Perspektive zu eingereichten Förderanträge einbringen können. Seit 2022 sind wir bei den Climate Action Days vertreten und im selben Jahr wurden unser – in der Tabakfabrik angesiedeltes -Vintage- und Generationencafe „Kreisler*in“ von der Wirtschaftskammer in der Kategorie Ökologisches Engagement und Klimaschutz als Linzer Unternehmen des Jahres ausgezeichnet. Außerdem werden wir für klimasoziale Forschungsprojekte immer sichtbarer, welche wir gerne bei der Erkenntnisgewinnung für sozialen Klimaschutz unterstützen.

Und nicht zuletzt wurden für deren Aktivitäten die Volkshilfe Arbeitswelt GmbH mit dem Umweltsiegel ausgezeichnet und die Flüchtlings- und MigratInnenbetreuung GmbH ein Klimabündnisbetrieb.

Linzer Climate Action Days 2022

Mit einem Pop-Up Repair Café waren wir 2022 Teil der Climate Action Days und haben gezeigt, wie einfach kaputt-geglaubte Gegenstände repariert werden können.

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