„Es kann jeden treffen“: 20 Jahre engagierte Hilfe für Welser*innen in schwierigen Lebenslagen
Das in Oberösterreich einzigartige und von Gerlinde Hochhauser im Jahr 2005 gestartete Volkshilfe-Projekt „Triangel Delogierungsprävention“ feierte kürzlich sein Jubiläum im Welser Medienkulturhaus.
Höhepunkt des Abends war – neben der filmischen Projektvorstellung durch Schüler*innen der TNMS Stadl Paura – eine Podiumsdiskussion zum Thema Wohnungslosigkeit. Diese zeigte eindrucksvoll, wie aktuell und gesellschaftsrelevant die Arbeit des Projekts ist. Der Moderatorin Dominika Meindl Rede und Antwort standen dabei der extra aus Wien angereiste Regisseur Sebastian Brauneis („Die Vermieterin“), Johann Reindl-Schwaighofer als Vorsitzender der Volkshilfe Wels-Kirchdorf und die aktuelle Projektkoordinatorin Silvia Brunner.
„Wir setzen dort an, wo Menschen Hilfe benötigen. Und zwar in allen Lebenslagen. Dann suchen wir gemeinsam nach Lösungen, um den Betroffenen wieder auf die Beine zu helfen“, erklärte Brunner. Und diese Hilfe ist – auch nach mehr als 450 positiv bearbeiteter Fälle – gefragter denn je. „Zu uns kommen immer wieder neue Menschen und damit auch neue Situationen. Es gibt keinen Fall, der einem anderen ähnelt“, so Brunner. „Es kann so schnell gehen und jeden von uns treffen. Ein Schicksalsschlag, und alles steht Kopf.“
Starke Partner seit 20 Jahren
Neben der Akuthilfe liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der Verhinderung von Delogierungen – also der Vermeidung von Wohnungsverlusten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wels, zwei renommierten Welser Wohnbauträgern und dem Sozialhilfeverband. „Diese partnerschaftlichen Kooperationen ist eine wesentliche Grundlage dafür, dass Delogierungen frühzeitig verhindert und nachhaltige Lösungen gefunden werden können“, erklärte Johann Reindl-Schwaighofer. Gleichzeitig betonte der Vorsitzende der Volkshilfe Wels-Kirchdorf, dass es einen Wohnungsmarkt brauche, der leistbar und auf die Zielgruppe ausgerichtet ist. „Mehr Wohnungen allein genügen nicht, sie müssen auch zugänglich sein“, so Reindl-Schwaighofer.
20 Jahre gelebte Partnerschaft mit der Stadt Wels
Als Ehrengast nahm auch der Welser Bürgermeister Andreas Rabl an der Feier teil. In seiner Ansprache betonte er: „Die 20-jährige Partnerschaft der Stadt mit dem Projekt Triangel hat sich nicht nur für Wels ausgezahlt, sondern vor allem für die vielen Menschen, denen geholfen werden konnte. Die Sorge vor Wohnungsverlust hat viele Gründe und die hauptberuflichen wie ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen von Triangel nehmen sich dieser Probleme mit großem Engagement an. Ich hoffe, dass dieses wichtige Angebot noch lange weiterlebt und kann versichern, dass die Kooperation mit der Stadt Wels auch in Zukunft bestehen wird.“
Große Anerkennung für 20 Jahre gelebte Menschlichkeit
Ein besonderes Dankeschön für die Arbeit des Projekts kam auch von Michael Schodermayr, dem Vorsitzenden der Volkshilfe Oberösterreich: „Die Kolleg*innen kümmern sich mit aller Kraft darum, Menschen, die wegen Wohnungslosigkeit aus der Gesellschaft hinauszufallen drohen, wieder in die Mitte zurückzuholen. Und sie tun das seit 20 Jahren auf vorbildliche Art und Weise. Nicht, indem sie Almosen verteilen, sondern indem sie Menschen befähigen, wieder auf eigenen Beinen zu stehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das verdient große Hochachtung und unseren Respekt.“